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Gesundheitsförderung in der stationären Langzeitbetreuung - ein Pilotprojekt in Wien


PD Dr. Karl KrajicDie AutorInnen:
PD Dr. Karl Krajic

ist Key Researcher der Programmlinie „Health Promoting Long Term Care (HPL)“ im Ludwig Boltzmann Institute for Health Promotion Research.


Dr. Martin Cichocki MPHDr. Martin Cichocki MPH

ist Senior Researcher der Programmlinie „Health Promoting Long Term Care (HPL)“ im Ludwig Boltzmann Institute for Health Promotion Research.



Mag. Sascha MüllerMag. Sascha Müller

trägt die Gesamtprojektleitung von „Gesundheit hat kein Alter“ im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.



Mag. Ursula HübelMag. Ursula Hübel

trägt die stv. Projektleitung von „Gesundheit hat kein Alter“ der Wiener Gesundheitsförderung GmbH (WiG).






Stephanie Stürzenbecher MAStephanie Stürzenbecher MA

Ist Projektassistentin im Projekt „Gesundheit hat kein Alter“ im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.



MMag. Tanja WagreichMMag. Tanja Wagreich

Ist Junior Researcher der Programmlinie Health Promoting Long Term Care (HPL)“.




KURZFASSUNG


Gesundheitsförderung für ältere Menschen bekommt als Thema zunehmend Aufmerksamkeit. In einer Literaturanalyse und einer Expertenbefragung wurde der Bedarf nach komplexer, setting-bezogener Gesundheitsförderung sichtbar. Das Setting der stationären Altenbetreuung bietet sich aufgrund seiner Gestaltungsmöglichkeiten zur Entwicklung eines Gesundheitsförderungsprojekts an. Im derzeit laufenden Pilotprojekt „Gesundheit hat kein Alter“ soll die Implementierbarkeit eines settingorientierten Gesundheitsförderungsansatzes in drei Einrichtungen des Kuratoriums Wiener Pensionsistenwohnhäuser (Haus Wieden, Haus Gustav Klimt, Haus Tamariske-Sonnenhof) erprobt werden. Das Projekt findet von Jänner 2011 bis Dezember 2012 statt. „Gesundheit hat kein Alter“ richtet sich an die Organisation und das Management der Organisation – insbesondere an die Zielgruppen der Bewohner/-innen, Mitarbeiter/-innen, ehrenamtlichen Mitarbeiter/-innen und Angehörigen der Bewohner/-innen - und verfolgt die Vision, diese Einrichtungen als Arbeits- und Lebenswelt gesundheitsförderlich zu gestalten.

In der ersten Phase des Pilotprojekts wurde eine umfassende Bedarfserhebung bei den Zielgruppen der drei Pilothäuser durchgeführt. Diese Erhebung gibt einen Überblick über den Gesundheitszustand, sowie über Belastungen und Ressourcen der einzelnen Stakeholder. Die Ergebnisse der Befragungen (quantitativ/qualitativ) werden in Gesundheitszirkeln und Steuerungsgruppen weiter bearbeitet und bilden so einen wichtigen Ausgangspunkt für eine Strategieentwicklung in Richtung gesundheitsförderliche Lebens- und Arbeitswelt in den teilnehmenden Einrichtungen.

Im Rahmen des Projekts findet zwischen November 2011 und April 2012 auch eine wissenschaftlich begleitete Mobilitätsintervention für Bewohner/-innen der teilnehmenden Einrichtungen statt. Die Mobilitätsintervention hat zum Ziel, die Mobilität der Bewohner/-innen zu fördern bzw. diese soweit wie möglich aufrecht zu erhalten. Als besonders wichtig wurde die Alltagsorientierung der Intervention erachtet, die das Interesse der Teilnehmer/-innen wecken und so zu einem regelmäßigen Besuch der Intervention motivieren soll. Die Intervention besteht aus 20 Gruppen-Einheiten, die in wöchentlichem Rhythmus stattfinden und je einem Einzelgespräch zu Beginn und am Ende der Intervention, in dem der /die Bewohner/-in individuelle Ziele mit dem/der Trainer/-in festlegen.

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Evaluation und praktische Erfahrungen des Pilotprojekts sowie die im Rahmen des Projekts entwickelten Befragungsinstrumente werden der Fachöffentlichkeit im Rahmen von wissenschaftlichen Beiträgen sowie in Form eines Handbuchs nach Projektende 2012 zur Verfügung gestellt.

Zuletzt aktualisiert am 09. März 2022