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Saisonale Schwankungen von Antibiotika-Verordnungen in Österreich


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Anhand der Abrechnungsdaten der 19 Krankenversicherungsträger wurde die saisonale Schwankung von Antibiotika-Verordnungen für die Jahre 2013 bis 2015 im niedergelassenen Bereich des österreichischen Gesundheitssystems betrachtet.

Dazu wurde zunächst die Anzahl der Personen mit Antibiotika-Verordnung pro Quartal dargestellt. Besonderes Augenmerk wurde auf die Schwankungen bei unterschiedlichen Altersgruppen gelegt. Im Durchschnitt der zwölf Quartale bekamen 11,8% - also knapp jede/r Achte - der Anspruchsberechtigten zumindest eine Packung eines Antibiotikums. Die Schwankung zwischen dem dritten Quartal und dem ersten Quartal desselben Jahres ist deutlich erkennbar (2013: 10,0% zu 15,3%, 2014: 9,8% zu 13,2%, 2015: 9,3% zu 15,2%). Jüngere Altersgruppen waren von der Schwankung überdurchschnittlich betroffen.

Weiters wurde die Schwankung des Antibiotikaverbrauchs anhand der definierten Tagesdosen (defined daily dose, DDD) für unterschiedliche Altersgruppen quartalsweise betrachtet. Auch hier wurde ersichtlich, dass jüngere Altersgruppen mehr von der saisonalen Schwankung betroffen sind.

Schlussendlich wurden noch einige Substanzklassen der Antibiotika detailliert betrachtet. Hierbei fielen vor allem die Makrolide, Kombinationen von Penicillinen sowie Cephalosporine hinsichtlich der saisonalen Schwankung auf.

Obwohl Österreich zu jenen europäischen Ländern mit moderatem Antibiotikaverbrauch zählt, ist die saisonale Schwankung sehr ausgeprägt. Vor allem bei Kleinkindern ist dieses Phänomen deutlich zu erkennen.


Zuletzt aktualisiert am 25. November 2016